Business Class bei Turkish Airlines – lohnt sich das?

Turkish Airline Business Class

Mein Review auf der Langstrecke nach Kapstadt mit der Boeing 787-9

Ist das Essen der Turkish Airlines wirklich für das Beste über den Wolken? Das wollte ich selbst herausfinden – auf meinem Turkish Airlines Business Class Flug TK44 von Istanbul nach Kapstadt in der Boeing 787-9. Neben dem berühmten Bordmenü ging es mir um das gesamte Erlebnis: Sitzkomfort, Service, Unterhaltung, Lounge-Zugang und mehr. Hier ist mein vollständiger Erfahrungsbericht zur Turkish Airlines Business Class auf der Langstrecke.

Buchung

Ich wollte nach Kapstadt – und zwar komfortabel. Mein Zeitplan war eng, und ich hatte keine Lust, bei der Ankunft unnötige Zeit mit einem Nap zu verschlender, oder in der Economy-Class schlechte Laune wegen enger Sitze zu riskieren. Also war für mich klar: Business Class muss her.

Da es sich für diesen Flug anbot, habe ich nach einem Angebot über das Vielfliegerprogramm Miles & More über von Frankfurt nach Kapstadt geschaut. Für 56.000 Meilen und ca. 250€ konnte ich einen Platz auf der Strecke ergattern, allerdings nur one-way.  

Erlebnis am Boden

Einchecken in Frankfurt: problemlos und mit sehr freundlichem Personal, wie ich es gewohnt bin. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Business Class Lounge im Terminal 1 ging es für mich mit der Lufthansa um 17:50 Uhr von Frankfurt aus in Richtung Istanbul.

Um 23 Uhr Ortszeit konnte ich mich in Istanbul dann wieder auf den Weg in die Lounge machen, wo ich drei Stunden Aufenthalt genießen konnte. Hier erwarten euch viele Sitzmöglichkeiten, leckeres Essen – von warm bis kalt, lokal bis international und herzhaft bis süß – hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Die Lounge war sogar ausgestattet mit einer Top-Golf-Ecke und einer Maschine, mit der man mithilfe einer VR-Brille über verschiedene Regionen der Türkei fliegen konnte – ja, eventuell war mir danach etwas schwindelig, aber es hat sich definitiv gelohnt!

Fly Experience in der Turkish Airlines Business Class Lounge © Alicia Dunkel
Ein kleiner Top Golf Bereich mit einem falschen Rasen und einer Leinwand
Top Golf in der Turkish Airlines Business Class Lounge © Alicia Dunkel

Dann ging es auch schon los zum Boarding. Am Gate angekommen wirkte es leicht chaotisch. Die Anzeige wechselte zwischen einem Abflug von Thai Airways nach Bali und meinem Turkish-Airlines-Flug nach Kapstadt. Zwar konnten Statusgäste und Business-Class-Gäste zuerst boarden, allerdings mischten sich auch Economy-Gäste darunter. Einen separaten Eingang hierfür zu finden war etwas schwierig, da es eher einem wilden Haufen Menschen ähnelte. Irgendwann habe ich dann doch den Weg zum Flieger geschafft und meinen Sitzplatz 7K am Fenster eingenommen.

Kabine und Sitz 

In der Business Class in der Boeing 787-9 im vorderen Teil des Flugzeugs gibt es acht Reihen à vier Sitze in einer 1-2-1-Konfiguration – also insgesamt 32 Flatbed-Sitze. Dabei sind die Sitze jeweils versetzt angeordnet: In den geraden Reihen befinden sie sich auf den Fensterseiten direkt am Fenster, in den ungeraden Reihen eher am Gang. Gleiches Spiel in der Mitte: Die ungeraden Reihen haben ihren Sitz zum Gang hin, in den geraden Reihen sind sie direkt nebeneinander.

Konfiguration der Sitze in der Business Class
Blick von hinten auf die volle Business Class © Alicia Dunkel

Ich saß auf 7K – also offiziell ein Fensterplatz, wobei mein Sitz zur Gangseite ausgerichtet war. Ich habe also Platz genommen in meinem Zuhause für die nächsten 11 Stunden und mich sofort wohlgefühlt.

Was mir direkt aufgefallen ist: Der Sitz war in einer Art Schale eingebaut – das gibt einem direkt ein Gefühl von mehr Privatsphäre. Auch vom Design her fand ich die Kabine echt gelungen: eher kühl mit silbernen und grauen Tönen, aber kleine goldene Elemente bringen ein bisschen Wärme rein. Allerdings sorgt diese Schale bei den Fensterplätzen natürlich auch dafür, dass man nicht direkt aus dem Fenster schauen kann, sondern sich dafür etwas nach vorne beugen muss.

Mein Sitzplatz 7K © Alicia Dunkel
Mein Sitzplatz von vorne © Alicia Dunkel

Kommen wir zu dem ganzen Schnickschnack, der mich hier erwartet hat: eine große Ablagefläche zu meiner rechten Seite, ein kleines Schränkchen, das man abschließen konnte, mit Steckdose und USB-A-Anschluss – lieben wir! Außerdem konnte ich noch einen Haken spotten, an dem ich die Kopfhörer aufhängen konnte, die mir für den Flug gestellt wurden. Hier wurden uns Noise Cancelling Kopfhörer von DENON* zur Verfügung gestellt. Ebenfalls zu meiner rechten Seite gab es ein Panel, mit dem ich den Sitz steuern und das Personal rufen konnte. Auch ein kleiner Controller, mit dem ich den 18-Zoll-Bildschirm bedienen konnte, war da – ich habe mir natürlich direkt einen Film für den Start ausgesucht.

Stauraum an meinem Sitzplatz © Alicia Dunkel
Hänger für die Garderobe © Alicia Dunkel
Man erkennt die Hülle der Denon Kopfhörer, verschlossen.
Kopfhörer, noch verschlossen © Alicia Dunkel
Close up auf Steckdose und Stauraum © Alicia Dunkel
Controller für den Bildschirm und der eigene Bildschirm © Alicia Dunkel
Man erkennt die Hülle der Denon Kopfhörer aufgeklappt, in denen die Denon Kopfhörer mit Kabel liegen
Kopfhörer von DENON © Alicia Dunkel

In der Sichtblende war außerdem eine Leselampe eingelassen, die man in mehreren Stufen einstellen konnte, um den Sitz individuell zu beleuchten.

Leselampe an der Seite des Sitzes © Alicia Dunkel

Bei einem so langen Nachtflug wollte ich natürlich auch ein paar Stunden die Augen schließen und erholt in Kapstadt ankommen. Der Sitz der Turkish Airlines Business Class lässt sich in ein komplettes Bett verstellen. Die Stewardessen haben mich dabei unterstützt, eine Matratze untergelegt, mir ein weiches Kissen und eine kuschelige Decke bereitgestellt – somit war ich auch wunschlos glücklich. Für meine 1,72 Meter war der Sitz perfekt, ich konnte erholsam sechs Stunden schlafen. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass das Fußfach recht klein war im Vergleich zu anderen Fliegern.

Mein Chaos Bett mit Matratze 🙂 © Alicia Dunkel
Der Fußbereich am Sitz © Alicia Dunkel

Die Toiletten auf dem Flug waren recht basic gehalten – ich konnte keinen großen Unterschied zur Economy feststellen, abgesehen von Duftstäbchen und Bodylotion.

Entertainment, Annehmlichkeiten und Amenitiy Kit

Kurz nach dem Boarding wurde uns ein Amenity Kit von Lanvin ausgeteilt – ich glaube, unisex, aber vom Design her eher maskulin. Die Tasche war aus elegantem Leder und enthielt eine gepolsterte Augenmaske, Ohrstöpsel, Socken, eine Handcreme, Lippenbalsam sowie eine Zahnbürste mit kleiner Colgate-Zahnpasta.

Amenity Kit auf dem Flug von Istanbul nach Kapstadt © Alicia Dunkel

Die Kopfhörer von Denon* waren angenehm zu tragen und effektiv gegen Fluglärm. Das Inflight-Entertainment bot eine gute Auswahl an Filmen, Serien und Musik – kein riesiges Angebot, aber überdurchschnittlich.

Ein großer Pluspunkt auf diesem Flug war das sehr gute und kostenlose (zumindest für Business-Class-Gäste) WLAN während des gesamten Fluges. Ich konnte problemlos arbeiten und sogar per FaceTime telefonieren – und das hat sogar besser geklappt als zu Hause!

Man erkennt den Bildschirm auf dem die Flugroute abgebildet ist. Davor ist ein Laote geöffnet, der sich gerade mit dem Internet verbindet
Verbindung mit dem Internet während des Fluges @ Alicia Dunkel

Speisen und Getränke

Unmittelbar nachdem ich meinen Sitz eingenommen hatte, wurden mir frische Säfte oder auch Champagner noch am Boden angeboten. Ich warf schon einen Blick in das Menü, denn noch vor dem Start nimmt der Küchenchef die Bestellungen der Passagiere auf. Da es bereits mitten in der Nacht war, bat ich darum, mein Essen nicht in drei Gängen zu servieren, sondern alles auf einmal. Diesem Wunsch kamen sie nach – und so konnte ich als erster Gast alle drei Gänge genießen und mich anschließend meinem Schönheitsschlaf widmen. Das war super.

Willkommensgetränk noch am Boden © Alicia Dunkel
Die Speisekarte an Board © Alicia Dunkel
Mein Abendessen © Alicia Dunkel
Die Weinkarte an Board © Alicia Dunkel

Ebenfalls besonders beeindruckend fand ich den „Dine on Demand“-Service: Man konnte also zu seiner gewünschten Zeit essen bestellen.

Die Speisekarte war beeindruckend und bot viele Alternativen. Ich habe mich für Folgendes entschieden:

  • Auswahl türkischer Meze
  • Gegrilltes Rindfleisch
  • Mascarpone-Tarte

Um 03:10 Uhr Ortszeit Istanbul wurde mein Tisch eingedeckt, mir ein Erfrischungstuch gereicht und das Essen serviert. Normalerweise erhalten Gäste zusätzlich noch eine kleine elektronische Kerze auf den Tisch – darauf habe ich aus Platzgründen verzichtet.

Während des Fluges hatten wir die Möglichkeit, aus verschiedenen Kleinigkeiten der Snack Bar auszuwählen. Ich konnte unter anderem zwischen Mixed Nuts, Homemade Cookies oder auch Popcorn wählen. Ich hab mich natürlich für ein Stückchen Schokolade entschieden – wie auch sonst – und es war vorzüglich.

Zum Frühstück gab es frischen Orangensaft, eine Auswahl an Käse, geräucherter Pute und einen Sucuk-Wrap mit Käse. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so appetitlich aussah, war es geschmacklich wirklich lecker.

Die Vorspeise von meinem Frühstück © Alicia Dunkel
Die Hauptspeise meines Frühstücks © Alicia Dunkel

All in all kann ich mit ruhigem Gewissen sagen: Das Essen auf dem Turkish Airlines Business Class Flug von Istanbul nach Kapstadt war sehr lecker – wenn nicht sogar eines der besten, das ich je kosten durfte.

Service

Blicken wir noch einmal auf den Service des Flugs. Vom Start bis zur Landung war ich persönlich rundum zufrieden. Es wurde problemlos auf meine Extrawünsche – zum Beispiel beim Essen – eingegangen. Alle Crew-Mitglieder waren sehr nett und hilfsbereit. Auch beim Klingeltest waren sie extrem schnell da – innerhalb von 15 Sekunden! – und haben mir mein Bett hergerichtet.

Fazit

Würd’s wieder tun

Die Turkish Airlines Business Class in der Boeing 787-9 hat mich rundum überzeugt. Die Kabine ist modern, der Sitz bequem und privat, das Essen hervorragend, das WLAN stabil und der Service top. Kleine Schwächen wie das Boarding-Chaos oder das enge Fußfach sind aus meiner Sicht verzeihlich. Für 50.000 Meilen + 250 € war das Erlebnis absolut erstklassig – und ich würde jederzeit wieder fliegen.

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